Baukultur entdecken
Wohnstock mit Talkäserei
Der feine Putzbau ist ein vorzüglicher Zeuge des Klassizismus. Charakteristisch dafür sind die den Baukörper gliedernden Kalksteinlisenen, der vorkragende Mittelteil, das gebänderte Erdgeschoss sowie die markanten Rundfenster. In seiner Gestaltung gleicht der Bau dem Wohnhaus Städtli 8 (vgl. 6) und dem Bauernhaus Vorstadt 15 (vgl. 2). Das prächtige Haus ist uns praktisch original überliefert: sogar Details wie der Klingelzug sind erhalten. Auffallend ist die üppige Verwendung des Solothurner Jurakalksteins: das ganze Erdgeschoss wurde in solchem errichtet. Dies hatte jedoch nicht nur ästhetische, sondern auch ganz praktische Gründe, denn dort liess sich der Erbauer des Hauses, Johann Jakob Roth, die zweite Talkäserei im Kanton Bern einrichten. Ansonsten nutzte der Besitzer das Haus als Alterssitz. J. J. Roth lebte von 17801846. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt betrieb er die Rothsche Pferdehaarspinnerei (die heutige Firma Roviva) und war als Grossrat auch politisch aktiv.
Baujahr: 1838
Baujahr: 1838
Adresse
In der Gass 21, 3380 Wangen an der Aare
Datenquelle: Schweizer Heimatschutz