Baukultur entdecken
Portrait Alfred Roth
Alfred Roth wurde am 21. Mai 1903 in Wangen an der Aare geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Solothurn studierte er an der ETH Zürich Architektur bei Professor Karl Moser. Moser weckte als Lehrer in Roth die Begeisterung für die moderne Architektur und vermittelte ihm den Kontakt zu Le Corbusier, bei dem Roth 1926 eine Anstellung fand. Bei Le Corbusier arbeitete Roth zuerst am Projekt für den Völkerbundspalast in Genf mit. Ein Jahr später betraute ihn dieser mit der Bauleitung seiner beiden Musterhäuser an der Weissenhofsiedlung in Stuttgart. Trotz starkem Zeitdruck meisterte Roth diese Aufgabe mit Bravour: Nicht nur übernahm er die Fertigstellung der Häuser, sondern auch die Inneneinrichtung derselben. Dafür entwarf er eigens Mobiliar, unter anderem die später in Serie produzierten Stahlrohrbetten. 1928 übersiedelte Roth für zwei Jahre nach Schweden, wo er in der Nähe von Göteborg lebte und arbeitete und unter anderem eine Genossenschaftssiedlung realisieren konnte. Nach der Rückkehr in die Schweiz war er zusammen mit seinem Cousin Emil und etlichen anderen Architekten an der Planung und Realisierung der Siedlung Neubühl
in Zürich beteiligt. Die Siedlung Neubühl war die erste Genossenschaftssiedlung der Schweiz im Stil des Neuen Bauens. Sie wurde konsequent mit Flach-
dächern errichtet. 1932 gründete Roth in Zürich sein eigenes Architekturbüro. Sein erster grösserer Auftrag ist auch heute noch einer seiner besten Bauten überhaupt: Die Wohnhäuser im Doldertal in Zürich (Bild oben), die er zusammen mit Emil Roth und Marcel Breuer für den Publizisten und Kunsthistoriker Sigfried Giedion bauen konnte.
Praktisch gleichzeitig mit den Doldertalhäusern entstand 1933 in Wangen das Einfamilienhaus für Gottfried Kurt (Bild Mitte). Erstaunlich ist, wie Alfred Roth hier der Formensprache des Neuen Bauens treu bleibt und seine Eigenständigkeit bewahrt, gleichzeitig aber den Bezug zur örtlichen Bauweise herstellt.
Seit dem 2. Weltkrieg war Roth vermehrt als Publizist und Hochschullehrer tätig. 1940 veröffentlichte er das weltweit erfolgreiche Buch «Die Neue Architektur», in dem er anhand von ausgewählten Beispielen die Verbreitung der modernen Architektur propagierte. 1950 erschien seine zweite bedeutende Veröffentlichung «Das Neue Schulhaus», welche ihn als Experten für Schulhausbau bekannt machte und ihm diverse Aufträge für Schulbauten in der Schweiz und im Ausland einbrachte. In Wangen konnte Roth den Kindergarten von 1948 und das Sekundarschulhaus von 1956 (Bild oben) realisieren.
Ab 1949 war Roth in den USA als Hochschullehrer tätig. 1957 wurde er an die ETH Zürich berufen wo er bis 1970 lehrte. Roth sah seine Aufgabe stets darin, die Ideale einer modernen, umfassenden Umweltgestaltung zu vermitteln. Persönliche Kontakte zu den Pionieren und führenden Vertretern der Moderne wie Le Corbusier, Piet Mondrian, Alvar Aalto und Frank Lloyd Wright verhalfen ihm zu Quellen und Zeugnissen aus erster Hand. Alfred Roth starb 1998 im hohen Alter von 95 Jahren. Er liegt auf dem Friedhof von Wangen begraben.
in Zürich beteiligt. Die Siedlung Neubühl war die erste Genossenschaftssiedlung der Schweiz im Stil des Neuen Bauens. Sie wurde konsequent mit Flach-
dächern errichtet. 1932 gründete Roth in Zürich sein eigenes Architekturbüro. Sein erster grösserer Auftrag ist auch heute noch einer seiner besten Bauten überhaupt: Die Wohnhäuser im Doldertal in Zürich (Bild oben), die er zusammen mit Emil Roth und Marcel Breuer für den Publizisten und Kunsthistoriker Sigfried Giedion bauen konnte.
Praktisch gleichzeitig mit den Doldertalhäusern entstand 1933 in Wangen das Einfamilienhaus für Gottfried Kurt (Bild Mitte). Erstaunlich ist, wie Alfred Roth hier der Formensprache des Neuen Bauens treu bleibt und seine Eigenständigkeit bewahrt, gleichzeitig aber den Bezug zur örtlichen Bauweise herstellt.
Seit dem 2. Weltkrieg war Roth vermehrt als Publizist und Hochschullehrer tätig. 1940 veröffentlichte er das weltweit erfolgreiche Buch «Die Neue Architektur», in dem er anhand von ausgewählten Beispielen die Verbreitung der modernen Architektur propagierte. 1950 erschien seine zweite bedeutende Veröffentlichung «Das Neue Schulhaus», welche ihn als Experten für Schulhausbau bekannt machte und ihm diverse Aufträge für Schulbauten in der Schweiz und im Ausland einbrachte. In Wangen konnte Roth den Kindergarten von 1948 und das Sekundarschulhaus von 1956 (Bild oben) realisieren.
Ab 1949 war Roth in den USA als Hochschullehrer tätig. 1957 wurde er an die ETH Zürich berufen wo er bis 1970 lehrte. Roth sah seine Aufgabe stets darin, die Ideale einer modernen, umfassenden Umweltgestaltung zu vermitteln. Persönliche Kontakte zu den Pionieren und führenden Vertretern der Moderne wie Le Corbusier, Piet Mondrian, Alvar Aalto und Frank Lloyd Wright verhalfen ihm zu Quellen und Zeugnissen aus erster Hand. Alfred Roth starb 1998 im hohen Alter von 95 Jahren. Er liegt auf dem Friedhof von Wangen begraben.
Adresse
3380 Wangen an der Aare
Datenquelle: Schweizer Heimatschutz